Heute schreibe ich mal nicht zu einem WordPress– oder Webdesign-Thema, sondern über das Ganze Selbstständigendasein im Hintergrund. Oftmals wird einem in den sozialen Medien und auch unter Kollegen eine Welt gezeigt, die so in der Realität nicht existiert. Damit möchte ich nun aufräumen und dir zeigen, wie sich die Selbstständigkeit für mich anfühlt, oder besser gesagt, wie meine Realität ist.
Doch nun zurück auf Anfang
Oder wie alles begann. Selbstständig bin ich jetzt seit Mitte 2020 und habe trotz der kurzen Zeit die volle Achterbahnfahrt der Gefühle durchgemacht. Von Frust, Unsicherheit, Wut, bis hin zur absoluten Euphorie, wenn ein Kunde super zufrieden mit meiner Arbeit war.
Angefangen mit meiner Selbstständigkeit habe ich als virtuelle Assistenz im Bereich Online-Marketing. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich da ziemlich naiv vorgegangen bin. Was sich aber im Nachhinein als gute Vorgehensweise für mich selbst entpuppt hatte. Denn hätte ich diese Entscheidung auf Grundlage meiner jetzigen Erfahrungen getroffen, dann weiß ich nicht, ob ich nicht lieber dem Angestelltenverhältnis treu geblieben wäre.
Gerade zu Anfang meiner Selbstständigkeit hatte ich mir Gedanken über Gedanken zu Themen gemacht, die nie in meiner Selbstständigkeit eingetreten sind. Insbesondere was die Akquise von Kunden und deren Ansprüche angeht. Hier muss ich sagen, dass ich seit Beginn der Selbstständigkeit jeden einzelnen Monat für Kunden arbeiten konnte und auch jeden Monat Geld in die Kasse geflossen ist.
Puhh, dieses Horrorszenario ist schon mal nicht eingetreten. Was meine eigenen Ansprüche und auch die der Kunden angeht, hat sich alles als machbar erwiesen. Wichtig ist meiner Meinung nach immer, dass du dir zu Beginn einer Selbstständigkeit ein gutes Netzwerk an Mitstreitern sucht, die einem bei Fragen und Problemen helfen können.
Doch kommen wir nun zu den Dingen, die ich in meiner Selbstständigkeit im Vorhinein nicht wusste oder wissen konnte und die mir teilweise auch heute noch mein Dasein erschweren.
Das leidige Thema Zeit
Zeitmanagement war auch schon zu Beginn meiner Selbstständigkeit ein Thema, was regelmäßig in meinem Kopf herumspukte. Ich stellte mir Fragen, wie z.B. „Schaffe ich den Kundenauftrag in der vorgegebenen Zeit?“, „Wie strukturiere ich meinen Tag?“, oder „Was passiert, wenn ich Deadlines nicht einhalten kann?“.
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Ehrlich gesagt, nichts davon ist wahr geworden. Stattdessen habe ich schnell gemerkt, dass Zeit ein entscheidender Faktor beim monatlichen Einkommen ist. Denn ich habe nicht damit gerechnet, dass potentielle Kunden eventuell Monate brauchen, bis ein Angebot angenommen wird und dass es dann nochmal seine Zeit braucht, bis ich die erste Rechnung schreiben konnte.
Dadurch habe ich schnell meine Rechnungsstellung mit einem Anteil an Vorkasse versehen, aber nichtsdestotrotz ist die Zeitspanne vom ersten Kundenkontakt bis zur ersten Rechnung teilweise sehr lang. Diese Zeit kannst du nur überbrücken, wenn du in deiner Selbstständigkeit genügend Aufträge reinholst, die den erhofften Umsatz einspielen.
Kurz gesagt, ich habe die Vorlaufzeit bei Neukunden total unterschätzt.
Auch habe ich die Länge von Projekten viel zu kurz angesetzt. Bedeutet, dass Projekte länger gedauert haben, als ich bei Angebotskalkulation annahm. In der Regel, weil Kunden oftmals länger brauchen, um wichtige Materialien, wie Texte, Bilder, Grafiken, bereitzustellen. Dadurch wurden erwartete Umsätze auf einen größeren Zeitraum verteilt, als mir lieb war.
Die Stimme im Hintergrund
Oder besser ausgedrückt, der „Experte“ aus dem Bekanntenkreis des Kunden, der alles besser weiß (und es doch nicht macht).
Jeder, der einmal mit Kunden zu tun hatte, weiß dass es immer eine Person im Bekanntenkreis des Kunden gibt, der deine Fähigkeiten in Frage stellt und jedes bis ins letzte Detail ausgefeilte Konzept hinterfragt und kritisiert.
Zu Anfang meiner Selbstständigkeit habe ich mir immer gedacht, Kritik ist wichtig und ich sollte dem Wissen des Bekannten Glauben schenken. Gebracht hat es mir im Nachhinein nur mehr (unbezahlten) Aufwand und vergeudete Zeit. Es war nämlich in diesen Fällen immer so, dass der Kunde nach endlosen Korrekturrunden doch irgendwann gemerkt hat, dass das erste Konzept am besten für ihn funktioniert. Und kommen wir nun zum nächsten Punkt.
Fokus, Fokus, Fokus
Ich finde heutzutage die Fähigkeit „die Ohren auf Durchzug stellen zu können“ in der Selbstständigkeit extrem wichtig! Wenn du wie ich, fast 100% online unterwegs ist, gibt es nicht Schlimmeres als sich den ganzen Tag mit dem echten (oder auch vermeintlichen) Erfolg anderer Unternehmer zu beschäftigen, sprich auf Social Media abzuhängen, anstatt für sein eigenes Business zu arbeiten.
In diese Falle bin ich auch getappt und ertappe mich noch immer wie ich zu viel Zeit auf Social Media verbringe, anstatt in die Akquise von Kunden oder in Weiterbildung zu stecken. Auch habe ich gemerkt, dass dies einen gerade zu Anfang sehr herunterziehen kann.
Ich versuche heute daher meine Social Media Zeit so weit wie möglich zu begrenzen. Sinnvoller ist es.
Das liebe Geld
Ein weiterer Tipp für deine Selbstständigkeit, den ich dir an die Hand geben will, ist, die Zahlungsmoral der Kunden mit in deine Planung einzukalkulieren. Über die Zeit habe ich die Erfahrung gemacht, dass der Passus „Zahlungsziel: Sofort“ regelmäßig von Kunden übersehen wird. Und erst nach einer freundlichen Zahlungserinnerung wieder zum Tragen kommt. Stelle daher deine Rechnung nie zu spät, damit du nicht in die Verlegenheit kommst, eigene Rechnungen nicht mehr oder zu spät begleichen zu können. Denn Gutgläubigkeit ist meiner Meinung nach häufig der Grund für das Scheitern einer Selbstständigkeit.
Ich versuche mich in solchen Situationen immer daran zu erinnern, dass ein Bäcker ja auch nicht zwei Wochen wartet, bis das gekaufte Brötchen bezahlt ist!!!
Höre auf dein Bauchgefühl
Ehrlich gesagt, ich bin eher ein rationaler, als emotionaler Mensch. Intuition und Bauchgefühl habe ich früher immer in die esoterische Ecke platziert, als sie in meine Entscheidungen einfließen zu lassen. Ein dummer Fehler, wie sich jetzt über die Zeit herausgestellt hat. Denn anfangs war ich über jeden neu hinzugewonnen Kunden so froh, dass ich jeden Auftrag, ohne auf mein Bauchgefühl zu hören, angenommen habe. Davon habe ich mich so langsam verabschiedet.
Denn ich höre jetzt bei jedem neuen Kunden sehr auf mein Bauchgefühl, insbesondere dann, wenn ich Sätze wie „Können Sie das Ganze nicht für die Hälfte anbieten?“ oder „Eigentlich habe ich ja gar keinen Plan!“ oder „Sie könnten doch erstmal zur Probe für mich tätig sein!“. Denn Menschen, die nicht bereit sind, deinen Preis zu zahlen, oder gar keine Idee von ihrem Business haben, oder alles kostenlos wollen, werden nicht auf einmal urplötzlich zu strukturierten „Hochpreiskunden“.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass solche Menschen deinen Wert nicht schätzen. Viel schlimmer, sie rauben dir nur die Zeit für bessere Kunden. Denk daran!
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Und zu guter Letzt: Veränderung braucht Zeit
Das ist der Satz, der mich in schwierigen Phasen meiner Selbstständigkeit, daran erinnert hat, dass Rom auch nicht an einem Tag gebaut wurde. Denn jeder vermeintliche Erfolg deiner Mitbewerber oder auch von dir basiert in der Regel auf einer Vielzahl kleiner Tätigkeiten, die auf das Ziel hinarbeiten. Ich glaube nicht daran, dass es viele Menschen gibt, die von heute auf morgen mega erfolgreich wurden. Die Meisten haben sich ihren Erfolg hart erarbeitet.
Und dieses Motto: „Veränderung braucht Zeit“ solltest du dir immer wieder ins Gedächtnis rufen, wenn es mal nicht so rosig läuft. Denn als Selbstständige gibt es auch Phasen, in denen du total frustriert bist und alles in Frage stellst.
Daher mein Tipp an dich: Glaub an dich!
Deine Meriem
P.S.: Mehr zu mir findest du hier.
Bildquelle: Unsplash – Joshua Earle
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